Linux ist aktuell das verbreitetste Betriebssystem für Server. Bisher gab es von Delphi keine offizielle Unterstützung für die Entwicklung von Linux-Anwendungen. Mit Delphi 10.2 Tokyo wird sich das zumindest teilweise ändern: Als Teil der Features der neuen Delphi-Version wird es möglich sein, 64-Bit-Linux-Serveranwendungen zu erstellen.
Delphi 10.2 Tokyo unterstützt offiziell nur die Entwicklung von Konsolen- und WebBroker-Anwendungen. Visuelle Linux-Entwicklung und GUI-Unterstützung wie z.B. FireMonkey sind nicht vorhanden.
Der Datenbankzugriff für diese Anwendungen erfolgt durch Delphis FireDAC-Komponenten und wird zu Beginn MySQL, Interbase, FireBird und ProgressSQL unterstützen.
In dem Webinar „Delphi Linux Boot Camp“ wird nach der Einrichtung eines Servers die Erstellung einer serverseitigen Linux-Anwendung mit der bisher unveröffentlichten Tokyo-Version demonstriert. Hier geht es zu der Aufzeichnung des in Englisch gehaltenen Webinars, in dem die neue Delphi-Version demonstriert wird. Zunächst wird in diesem Video die Einrichtung eines Linux-Servers und Apache auf einer virtuellen Maschine beschrieben, danach geht der Delphi-Teil ab Minute 37 los mit der Erstellung einer Konsolenanwendung für den Linux-Server in Delphi 10.2. Im weiteren Verlauf werden auch Webserveranwendungen als Stand-alone und deren anschließende Umwandlung zu einem Apache-Modul gezeigt.
Ab 1:17:33 beantwortet Delphi Product Manager Marco Cantù ein paar Fragen bezüglich des kommenden Delphi-Releases, gefolgt von einer kurzen Diskussion über dessen Einsatz.
Delphi 10.2 Tokyo sollte ursprünglich im Herbst 2016 veröffentlicht werden, dieser Zieltermin wurde jedoch verschoben. Nach Delphi Product Manager Marco Cantù: „It is close to being ready, but it is not ready today“. Es sei fast fertig, heute werde es aber nicht mehr fertig. Delphi 10.2 werde veröffentlicht, wenn es fertig sei.